Diese Internationale Norm legt ein Verfahren zur Bestimmung des Mindest-Arbeitsabstands für Arbeiten unter Spannung für Anlagen von 1 kV bis einschließlich 72,5 kV fest, das zum Schutz der Arbeiter vor Netzüberspannungen erforderlich ist. Diese Norm berücksichtigt Netzüberspannungen und die Arbeitsabstände in Luft zwischen Ausrüstung und/oder Personen auf unterschiedlichen Potentialen.
Die nach dem in dieser Norm beschriebenen Verfahren ermittelte erforderliche Stehspannung und die ermittelten Mindest-Arbeitsabstände werden nur dann zur Verwendung empfohlen, wenn die folgenden Arbeitsbedingungen vorliegen:
- die Mitarbeiter sind für das Arbeiten unter Spannung oder in der Nähe von unter Spannung stehenden Leitungen ausgebildet und qualifiziert;
- die Betriebsbedingungen so eingestellt sind, dass die statistische Überspannung den für die Bestimmung der erforderlichen Stehspannung gewählten Wert nicht überschreitet;
- die transienten Überspannungen sind die bestimmenden Überspannungen;
- die Werkzeugisolierung hat keinen durchgängigen Feuchtigkeitsfilm auf der Oberfläche;
- es wird kein Blitz im Umkreis von 10 km um den Arbeitsort beobachtet;
- der Einfluss von leitfähigen Geräteteilen ist berücksichtigt.
Zuständig ist das DKE/K 214 "Ausrüstungen und Geräte zum Arbeiten unter Spannung" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.